Dienstag, 5. April 2016

Lego-Hydraulik

Bereits seit Monaten brüte ich über einer Lösung für einen einfachen Greifer.
Einige Versuche mit Gewindetrieben und Zahnrädern sind allesamt nicht zu einem brauchbaren Ergebnis gekommen.
Die einfachste Lösung wäre sicherlich ein Modellbauservo der einen Greifer auf und zu macht. Solche Greifer gibt es in verschiedenen Ausführungen zu kaufen.
Leider ist es recht schwierig einen Servo zuverässig für eine große Wassertiefe dauerhaft und wartungsfrei abzudichten.
Also erdachte ich eine Lösung mit einer Gewindestange die von einem langsam drehenden BL-Motor angetrieben wird. Leider blockierte sich die Mechanik ständig selbst und ich bin gar nicht bis zu einem Test am ROV gekommen. Ein Greifer der nur zu und nicht wieder auf geht ist irgendwie nicht ROV-tauglich...

Auf einer Modellbausmesse bewundere ich regelmäßig die Modelle von Baggern, Baumaschinen usw. Diese Modelle verfügen teilweise über eine voll funktionierende Hydraulikanlage. Soetwas wäre genau das richtige für einen ROV-Greifer, dachte ich mir. Leider sind diese Modellhydrauliken so teuer das es meine Mittel bei weitem übersteigt.
Also zurück ans Reißbrett. In meiner Bastelkiste fiel mir ein alter Lego-Pneumatikzylinder auf. Also damit sollte doch etwas gehen. Als Hydraulikpumpe besorgte ich mir aus China eine Mini-Schlauchpumpe. Diese Pumpen sind im Stillstand absolut dicht und können relativ großen Druck aufbauen.
Ein kurzer Test der Pumpe mit dem Lego-Zylinder und ich war mir sicher das das die Lösung für meinen ROV-Greifer ist.
Als Hydraulikmedium verwende ich einfach Wasser. Dann kann auch nichts passieren wenn mal etwas undicht ist.


Die Schlauchpumpe wird von einem einfachen Bürstenmotor angetrieben. Diesen wollte ich natürlich durch einen BL-Motor ersetzen. In meiner Bastelkiste fand sich noch ein billiger Kameragimbal Motor. Diesen Motor hatte ich bereits für den Versuch mit der Gewindestange verwendet. Leider hat der BL-Motor einen Wellendurchmesser von 3 mm. Diese Welle ist für die Schlauchpumpe zu dick und die Pumpe klemmt mit der dickeren Welle. Deshalb fertigte ich auf meiner Drehbank eine neue Welle mit einem Absatz auf 2,3 mm. Dies entspricht dann dem Durchmesser des Originalmotors und die Pumpe läuft mit dem Gimbalmotor wunderbar.